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1993 wurde ich das erste Mal intensiv mit dem Begriff Diversity konfrontiert, als ich bei HP das Diversity Management für Österreich auf Projektbasis übernahm.

Ich habe gesehen, wie man über die Veränderungen in der Unternehmenskultur Erfolge erzielen kann.
Das bedeutete viel Arbeit, Einsatz und Kommunikation. Allein schafft man das nicht! Nur mit voller Unterstützung der Unternehmensleitung und mit einem Team von Promotoren aus allen Unternehmensbereichen. Außerdem geht das nicht von heute auf morgen.

Anders als damals, muss heute der Begriff Diversity nicht mehr erklärt werden. Viele Unternehmen setzen gezielt Maßnahmen zur Frauenförderung, bieten ihren Mitarbeitern interkulturelle Ausbildung an. Auch das Thema Integration verschiedener Ethnien und Nationalitäten im Betrieb gewinnt mehr Bedeutung. Das Bewusstsein, dass Diversity Maßnahmen entscheidenden Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens haben, ist gestiegen. Mittlerweile belegen viele wissenschaftliche Untersuchungen diesen Zusammenhang. Noch kann Diversity Management als Thema für Unternehmen und Führungskräfte nicht abgehakt werden. Im Gegenteil! Solange Diversity in Krisenzeiten hintangestellt wird, solange wir noch Diversity Beauftragte im Unternehmen brauchen, haben wir  Diversity Management als allgemeine Führungskompetenz für alle Führungskräfte nicht internalisiert. Wir haben auch nicht wirklich verstanden, wie wir das kreative Potential der „Unterschiedlichkeiten" heben können, um es zur schnelleren Bewältigung einer Krise, oder zur Erfolgssteigerung einzusetzen. Natürlich ist es anstrengend für Führungskräfte sich mit Unterschiedlichkeiten in allen Dimensionen und dem sich daraus ergebenden Potential an Kreativität und für Innovationen zu befassen. Das kostet Zeit und erfordert Nachdenken. Der Erfolg ist nicht schnell zu erzielen, denn schließlich handelt es sich ja um eine massive Änderung in der Unternehmenskultur. So opfern wir kurzfristigen Ergebnissen den langfristigen und nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg. Dabei sollten wir alles daran setzen, dass wir in den Unternehmen die Demographie der Gesellschaft und damit unserer Kunden abbilden.
 
Diversity Management ist eine Frage der Offenheit für anderes, der Wertschätzung von Unterschieden und ein mächtiges Führungsinstrument. Setzen wir dieses Instrument bewusst ein.
Haben Sie schon einmal überlegt, wie viel Energien Mitarbeiter darauf verschwenden zu verbergen, dass sie „anders" sind. Wie viel Motivation für das Unternehmen uns so verloren geht.
Wie die Angst davor,als anders wahrgenommen zu werden und deswegen weniger geschätzt zu werden, oder ausgegrenzt zu werden, Initiative und Kreativität blockiert.

Das gilt auch für ältere Mitarbeiter.
Das für Unternehmen und Gesellschaft ungelöste Thema der längeren Lebensarbeitszeit und damit einer guten Integration älterer Mitarbeiter im Unternehmen  müssen wir schleunigst in unsere Diversity Agenda aufnehmen und zum Nutzen aller Lösungen finden! Auch das wird uns nicht geschenkt. Es erfordert Anstrengung, Kreativität, Mut zu Veränderung und Abgehen von gewohnten Verhaltensweisen. Trauen wir uns, nehmen wir Generationenmanagement in unsere Diversity Agenda auf! Der Anstoß dazu muss von der Unternehmensleitung kommen.
 
Und nein! Diversity Management ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für zukünftigen, wirtschaftlichen Erfolg!